Lisi Zoder Yoga

Beim Üben ist es, als würde die ganze, eigene Substanz aufgewirbelt. Man stößt auf hochgradigen Genuss aber auch Widerwillen und Aufhörenwollen; unsere festgefahrenen Verhaltensmuster, die Konditionierung, kommen ans Licht und werden sichtbar. Außerdem steigt man ab und zu auch in den Ring mit dem Schweinehund – es lohnt sich, sich ihm zu stellen! Die Entwicklung der Selbstdisziplin und das klare Erkennen des Hin- und Herschwankens des Geistes bedeutet, von wechselnden Launen und Stimmungen unabhängig zu sein und der eigenen Trägheit Paroli bieten zu können.

Nach und nach lernt man, dass es nur Gedanken sind, die einen oft in ein Theater manövrieren, die unnötige Dramen auslösen, und dass man nicht immer allem Glauben schenken muss, was sich durch die Hirnwindungen schiebt. Anders gesagt – die Konditionierung und die selbstgezogenen Grenzen kommen ans Licht.

Ashtanga Yoga …

… ist die Urmutter des Yoga! Beim Ashtanga Vinyasa Yoga übt man Yogapositionen (im Sanskrit „Asanas“ genannt) nach einer festgelegten Abfolge. Es gibt insgesamt sechs dieser Abfolgen oder Serien – viele Menschen üben Zeit ihres Lebens die erste Serie, die auch Yoga Chikitsa („die Yogatherapie“) genannt wird. Die erste Serie erdet, kräftigt und gleicht Dysbalancen im Körper aus, um auf die folgenden Serien vorzubereiten.

Während dem „Yogen“ wird eine spezielle Atemtechnik angewendet, die den Körper von innen wärmt und Kraft und Stabilität gibt. Diese „Ujjayi-Atmung“ (die siegreiche Atmung) erleichtert und unterstützt das Einhalten der Position.

Die Atmung, die Asana selbst und der Fokus auf Blickpunkte sind die Werkzeuge, mit denen das erreicht werden soll, worum es im Yoga in Wirklichkeit geht – volle Konzentration auf das Hier und Jetzt!

Hatha Yoga …

… beschreibt grundsätzlich den Aspekt des Yoga, bei dem man sich bewegt, also Asanas (die Yogapositionen) übt.

HathaYoga-Einheiten sind nicht ganz so dynamisch wie AshtangaVinyasa-Einheiten – abgesehn davon gibt es meistens einen bestimmten Schwerpunkt wie zum Beispiel Twists, Öffnung des Beckens oder der Schultern, Kräftigung der Beine oder des Core.

Yin Yoga …

… ist ein regenerativer, meditativer Yogastil. Mit Pölstern, Decken und Blöcken ausgerüstet geht es auf die Matte. Die Positionen werden mit möglichst wenig Muskelanspannung 2–5 Minunten passiv gehalten, um das Bindegewebe und die Faszien zu stimulieren. Bei Kerzenlicht und mit ruhiger Musik kann man so richtig gut „runterfahren“, durch die oft intensiven Dehnungen bleibt man trotzdem konzentriert bei der Sache.

YinYoga orientiert sich an den Meridianen, den Energiekanälen in der chinesischen Medizin. Da die Positionen individuelle Meridiane stimulieren, können Übungsablaufe zu Gunsten der inneren Organe konzipiert werden. YinYoga kann auch als „Kontrastprogramm“ zu den sehr aktiven, körperlich fordernden AshtangaVinyasa- oder Hatha-Einheiten (Yang-Yoga) betrachtet werden.

Yoga in der Schwangerschaft

Hier wird der Übungsablauf adaptiert und an die „neuen Umstände“ angepasst. Die Körperwahrnehmung wird gestärkt und die Kommunikation mit dem Baby gefördert.

Mama-Baby-Yoga …

… gibt jungen Müttern die Möglichkeit mit Baby vorbeizukommen und den Wiedereinstieg in die Yogapraxis zu finden. Die Kinder kriegen ein gemütliches Platzerl neben der Mama, können aber auch in den Übungsablauf eingebunden werden, sodass sie auf keinen Fall zu kurz kommen! Der Schwerpunkt liegt hier bei der Rückbildung und schafft Zeit und Raum um zu Ruhe zu kommen.